Am vergangenen Wochenende stand für Team #1 des Chemnitzer VV die längste Auswärtsfahrt der Saison an – ein kräftezehrendes Doppelspiel-Wochenende im Süden Deutschlands. Am Samstagmorgen ging es bereits um 8:30 Uhr mit zwei Kleinbussen von Chemnitz aus in Richtung Bayern. Ziel: Zwei Spiele gegen die Nachwuchstalente der Roten Raben Vilsbiburg II und den MTV Rosenheim.
Zum Auftakt gastierte das Team in der imposanten Ballsportarena der Roten Raben Vilsbiburg II – eine deutlich größere und höhere Halle als gewohnt, was die Eingewöhnung nicht leicht machte. Auf der Bank übernahm Co-Trainerin Isabell Murrmann die Hauptverantwortung, da Cheftrainerin Josephine Brandt das Team dieses Mal aus der Ferne unterstützte. Verzichten musste man zudem auf Außenangreiferin Anna-Maria Nitsche und Libera Yvonne Pretscheck. Trotz der ungewohnten Bedingungen startete der CVV stark in den ersten Satz. Neuzugang Caroline Voigt überzeugte auf der Außenposition mit vielen cleveren Lösungen, Sonja Witte und Katina Krell zeigten sich im Angriff gewohnt durchschlagskräftig. Nach einem intensiven Schlagabtausch auf Augenhöhe konnte sich der CVV in der Crunchtime durchsetzen und den ersten Satz mit 25:21 für sich entscheiden. Auch der zweite Durchgang ging mit 25:23 knapp, aber verdient nach Chemnitz. Hier gab auch Jugendspielerin Antonia Böhm ihr Liga-Debüt – und das so überzeugend, dass sie sich direkt einen festen Platz auf der Mitte für die weiteren Sätze erspielte. Im dritten Satz sah alles nach einem 3:0-Erfolg aus – beim Stand von 24:22 fehlte nur ein Punkt. Doch eine Reihe von Eigenfehlern brachte die Roten Raben zurück ins Spiel, die den Satz noch mit 28:26 drehten – ärgerlich. Im vierten Satz reagierte Trainerin Isabell Murrmann mit einem Wechsel: Yasmin Talkenberger kam für Caroline Voigt, um den Block zu verstärken. Doch auch hier fehlte es im Chemnitzer Spiel an Konsequenz, sodass Vilsbiburg mit 25:22 den Satzausgleich erzwang. Im entscheidenden Tiebreak zeigte Team #1 dann wieder seine Klasse. Hochkonzentriert, druckvoll und mutig spielte man sich schnell in einen Flow – beim Seitenwechsel stand es bereits 8:1. Der Satz ging schließlich deutlich mit 15:9 an den CVV. Als MVP wurde Kapitänin Katina Krell ausgezeichnet. Kräfte sparen? – Leider Fehlanzeige. Nach dem intensiven Fünf-Satz-Spiel ging es weiter nach Rosenheim, wo das Team beim gemeinsamen Burgeressen nicht nur Energie tankte, sondern auch den Tag als Mannschaft ausklingen ließ.

Am Sonntag wartete mit dem MTV Rosenheim der zweite Gegner des Wochenendes. Gespielt wurde erstmals im neuen, auffälligen pinken Trikotsatz. Die Belastung vom Vortag war spürbar: Unruhe, Abstimmungsprobleme und viele Aufschlagfehler prägten den ersten Satz, der mit 25:21 an Rosenheim ging. Auch im zweiten Durchgang fand der CVV kaum in seinen Rhythmus. Rosenheim, zwar nicht die größte Mannschaft, aber dafür äußerst spielfähig und abwehrstark, stellte uns vor große Schwierigkeiten, den Ball erfolgreich im Feld unterzubringen. Trotz einiger Wechsel blieb das Spiel hektisch – wieder 25:20 für Rosenheim. Was dann folgte, hatte kaum jemand erwartet: Plötzlich lief es. Im dritten Satz stabilisierte sich das Spiel, das Team agierte cleverer, sammelte Blocks und platzierte einige Asse im Aufschlag. Satz drei und vier gingen jeweils mit 25:20 an Chemnitz – der nächste Tiebreak des Wochenendes war perfekt. Doch im entscheidenden fünften Satz machte sich die Erschöpfung bemerkbar. Die Konzentration ließ in Annahme und Aufschlag nach, dazu kam eine Vielzahl erfolgreicher zweiter Bälle der gegnerischen Zuspielerin – zu viele für den CVV. Rosenheim entschied den Tiebreak mit 15:8 für sich. MVP wurde dieses Mal Sonja Witte, die – ganz bayerisch – mit einem Lebkuchenherz geehrt wurde.

Trotz der Belastung von zehn Sätzen an zwei Tagen sammelte Team #1 drei wichtige Punkte für die Tabelle – genau das war auch das erklärte Ziel von Trainerin Josephine Brandt, die beide Spiele im Livestream verfolgte. Mit viel Teamgeist, Moral und Leidenschaft zeigten die Chemnitzerinnen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen bestehen können. Müde, aber stolz trat man am Sonntagabend die knapp fünfstündige Rückreise nach Chemnitz an. Neben Muskelkater und Erfahrungen nimmt Team #1 auch jede Menge Selbstvertrauen mit.
Jetzt heißt es erstmal: zwei Wochen Spielpause! Am 26. Oktober geht es dann weiter – auswärts beim TSV Eibelstadt.
Bis dahin: Maaaaarx…Städter!
