Es war kein Spiel wie jedes andere, was da am vergangenen Samstag in der Sporthalle des Terra-Nova-Campus stattfand. Ehemalige Wegbegleiterinnen, Freundinnen aber auch langjährige Rivalinnen standen sich am hohen Netz gegenüber. Der VC Zschopau war zu Gast beim Chemnitzer VV und irgendwie war alles etwas anders. Das wichtigste „Anders“ im Vergleich zu allen Heimspielen der letzten beiden Jahre war die Zuschauerresonanz. War das schön, die Ränge erstmals seit Anfang 2020 so voll zu sehen. Etwa 150 Zuschauer:innen gaben dem Derby einen würdigen Rahmen. An dieser Stelle der Appell an alle Leser:innen dieses Beitrags: Geht zu den lokalen Teams und unterstützt die Sportler:innen und Verantwortlichen durch euren Besuch.
Vor Spielbeginn war auch einiges anders, denn aufgrund einer Vollsperrung auf der Autobahn konnten die angesetzten Schiedsrichter nicht planmäßig in der Halle sein. Kurzerhand wurden mit Holger Wolf und Andreas Ruggaber zwei geeignete Spielleiter aus dem Publikum verpflichtet. Vielen Dank an dieser Stelle für die Bereitschaft, das wohlverdiente Marx-Städter gegen die Pfeife zu tauschen. Nach Zustimmung beider Mannschaften, konnte das Spektakel mit 30-minütiger Verzögerung starten. So richtig Spektakel war jedoch nur selten in diesem Spiel, so viel sei vorweggenommen.
Die Starting 6+1 bildeten diesmal Teri (Z), Anna-Maria (AA), Theresa (AA), Cora (D), Anne (MB), Saskia (MB) und Anna (L). Satz 1 schien beim Stand von 7:2 eine klare Angelegenheit für die CVV-Damen zu werden. Doch dann kam der Bruch, der lediglich im 2. Satz kurz überwunden werden konnte. Während Zschopau vor allem in den Elementen Aufschlag und Abwehr einen Sahnetag erwischte, mühten sich die Hausherrinnen unter anderem in diesen beiden Elementen sichtlich. Ist sonst oft eine wacklige Annahme Grund für längere Rallys beim Volleyball, schwächelten die VV-Damen diesmal eher in den Folgeelementen und agierten oft zu zögerlich. Die Folge war der Satzverlust mit 25:20.
Mit Celina für Cora und Emi Z. für Teri ging es in den zweiten Satz und es schien auf einmal, als könnte die Bremse gelöst werden und den Gegnerinnen das eigene Spiel aufgedrückt werden. Der VC fand in diesem Satz wenig Antworten und geriet zunehmend ins Hintertreffen. Folgerichtig ging der Satz mit 25:16 nach Chemnitz.
Im dritten und vierten Satz klemmte es dann wieder ordentlich aus CVV-Sicht. Mit deutlich mehr Krampf als Kampf konnten am Ende jedoch beide Durchgänge (26:24 und 25:23) gewonnen werden und 3 Tabellenpunkte wurden eingetütet. Aus Zschopauer Sicht wäre ein Punktgewinn absolut möglich und auch verdient gewesen. Gold-MVP wurde Wiederholungstäterin Anna-Maria und die silberne Auszeichnung ging an Lilly Fritzsche vom VC Zschopau.
Woran es genau lag, dass die Damen vom CVV spielerisch nicht überzeugen konnten, ist wie so oft nicht klar. Vielleicht war es die besondere Beziehung zum Gegner, die Verzögerung des Anpfiff, die Aufregung vor so einem tollen Publikum zu spielen, der zu hohe Anspruch an sich selbst oder einfach nur die gute Leistung des Zschopauer Teams. Letztlich bleibt die Gewissheit, dass auch diese Leistung ausreichte, um sich 3 Punkte zu sichern. Jetzt geht der Blick Richtung Zukunft, denn am kommenden Samstag (12.11.2022) wartet eine schwere Auswärtsaufgabe bei der Lok aus Engelsdorf auf die Chemnitzer Vertretung. Engelsdorf erledigte seine Hausaufgaben bisher tadellos und steht nach 5 Spielen mit 9 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz der Regionalliga Ost. Ab 19 Uhr fliegt der Ball durch die Halle und jede:r Besucher:in, egal ob er:sie es mit Engelsdorf oder dem CVV hält, ist gern gesehen.