Hallo neue Saison, Hallo Jena, Hallo erster Punkt

Endlich war es soweit, die Chemnitzer Volleyballdamen durften wieder Hallenluft schnuppern und selbst ohne Zuschauer war es ein befreiendes Gefühl. Da wusste man, was die letzten Monate gefehlt hat. Endlich wieder ballen, endlich wieder jubeln. Das Ergebnis war dabei fast egal – aber eben nur fast. Das Spiel zum Saisonauftakt war gleich ein richtiger Krimi, der an Spannung kaum auszuhalten war.

Mit dem Wissen, dass die letzten zwei Partien gegen die Jenaerinnen verloren gingen, setzte sich der etwas minimierte Kader der Chemnitzer Damen am Samstag eher ohne Hoffnung auf einen Punktgewinn und dennoch voller Vorfreude in den Mannschaftsbus nach Thüringen. Genau diese Haltung bewies sich als Erfolgsgeheimnis, denn die ersten zwei Sätze zeigten ein befreites und unbekümmertes Aufspielen auf Chemnitzer Seite. Jena wurde mit einem starken Aufschlagspiel und einer schwer überwindbaren Blockmauer, insbesondere angeführt von Moni, überrümpelt und kam nicht ins Spiel. Und wenn doch mal ein Ball das Netz passierte, stand Anne S., die ihr Debüt nach ihrer Rückkehr in den Spielbetrieb feierte, auf der Libera-Position bereit.

Sie ist zurück… Die Rede ist von Anne S. (#17). Nach ihrer Babypause kehrte die angestammte Außen-/Annahmespielerin in dieser Saison zurück und absolvierte ihr erstes Spiel auf der für sie ungewohnten Liberoposition – und bewältige diese Aufgabe mit Bravour. Weitere Bilder gibt es in der Galerie.

Im zweiten Satz ließ die Konsequenz im eigenen Angriff nach und im Jenaer Feld war der Aufstellungswechsel ein durchdachter Schachzug. Die Aufholjagd, die in der entscheidenden Crunchtime des Satzes begann und insbesondere durch einen 7-Punkte-Run vorbereitet von Anna-Marias starken Aufschlägen, war atemberaubend und zeigte ein ganz neues Gesicht des Chemnitzer Selbstbewusstseins. Die Sätze 1 (25:19) und 2 (25:23) konnten damit auf der Haben-Seite verbucht werden. Damit war der erste Punkt der Saison sicher. 

Im dritten hatten sich die Gastgeberinnen nun eingespielt und auf das Spiel eingestellt. Damit einhergehend ging die Leichtigkeit im Spiel der Chemnitzerinnen verloren. In den Köpfen fing es an zu rattern und plötzlich harmonierte das Zusammenspiel in allen Elementen nicht mehr. Auch der Wechsel im Zuspiel mit Debütantin Teri, brachte nicht den gewünschten Effekt. Die Jenaerinnen zeigten nun, was sie konnten: vor allem im Block und in der Feldabwehr war kein Vorbeikommen und der Ball traf selten den gegnerischen Boden. Darum ging der dritte Satz mit 25:16 an Jena und drückte bei den CVV-Damen etwas auf die Stimmung. 

Teri (#10), der Neuzugang auf der Zuspielposition, wartet hier noch auf ihre Premiere im CVV-Dress, die wenige Punkte später folgen sollte. Weitere Bilder gibt es in der Galerie.

Doch es gab ja noch einen vierten Satz. Mit motivierenden Worten von Klaus warfen die Mädels noch einmal alles in die Waagschale. Vor allem Anna-Marias Aufschläge verschafften ihnen immer ein kleines Punktepolster, gab aber andererseits auch Spielraum für Eigenfehler und Unstimmigkeiten zwischen Zuspiel und Angriff. Dennoch wollten die Chemnitzerinnen den Satz nicht hergeben und blieben bis zum Ende beharrlich im Kopf-an-Kopf-Rennen. Beim 24:22 hatten sie es selbst in der Hand als Tina zum Satzball an die Grundlinie ging. Der Ball überquerte das Netz, Jena baute auf und der Ball wurde abgewehrt. Nach eigenem Spielaufbau blieb der Ball schließlich im Jenaer Block hängen. Noch eine Chance den Satz zuzumachen. Aber vergebens. Die Folge war ein Durchmarsch der Gegnerinnen mit 3 Punkten in Folge zu einem 24:26-Satzende. Und einer vergebenen Chance zum 3-Punkte-Sieg.

Den Ärger über die verpasste Chance und die fehlende Konzentration konnte im Tiebreak nicht vollständig überwunden werden. Zwar blieb es ein enges, umkämpftes Spiel, doch Jena legte mit starkem Aufschlag noch eine Schippe drauf, sodass es am Ende des Spieltages bei einem Punkt für Chemnitz blieb.

Letztlich könnte man über den Punktverlust traurig sein. Oder aber man freut sich über den gewonnenen Punkt und das starke Spielen gegen einen der Liga-Favoriten. Denn spannend war das Spiel definitiv und als Einstand in die neue Saison mehr als zufriedenstellend. Gleichzeitig wurden neue Ansatzpunkte fürs Training entdeckt – sonst wird es noch langweilig. 😉

Wir danken allen, die dafür gesorgt haben den Spielbetrieb wieder in Gang zu setzen und eine sichere Spielatmosphäre zu schaffen, bei der unser aller Gesundheit im Fokus steht. 

Nächste Woche trifft das Team #1 des CVV auf den VfB 91 Suhl e.V. ll und hat damit einen unbekannten Gegner vor Augen. Die Thüringer Damen hatten sich in der letzten Saison vorzeitig auf den Platz des Meisters der Thüringenliga gespielt und sicherten sich so den Aufstieg in die Regionalliga Ost.