Die Chemnitzerinnen auf Reisen

Alle Siebensachen gepackt und los ging es für die Reisegruppe des Chemnitzer VV zur längsten Auswärtsfahrt nach Meiningen zum Tabellensiebten. Die Favoritenrolle lag bei den Gästen, auch wenn diese personell ein wenig zaubern mussten. Vor allem die Grippewelle sorgte für allerhand Trubel im Verlauf der Woche, so dass zusätzlich alle Emilys sowie Michelle aus Team #2 ins grünweiße Spielertrikot schlüpften, um am Ende mit einem 9er Kader antreten zu können. Auf Meininger Seite schafften es jedoch auch nicht mehr Spielerinnen aufs Protokoll. Also ähnliche Situation auf beiden Seiten. Doch in der Not isst der Bauer die Wurst auch ohne Brot und so ging das Spiel mit vielen schönen Aktionen sowie spannenden und überraschenden Ballwechseln mit einem 3:1 nach Sachsen.

Asse & vermeidbare Fehler

Der erste Satz war ein Auf und Ab der Gefühle. Viele harte Angriffe und vor allem der Druck im Aufschlag der Chemnitzer Damen ließen keine Zweifel an der Entschlossenheit, die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Doch wo viel Licht ist, da muss auch etwas Schatten sein und der hieß in diesem Fall: Eigenfehler. Am Ende standen sieben Asse gegen vermeidbare Fehler wie Übertritt, Lob ins Aus, unsauberes Zuspiel und Netzberührung. Doch der Kampfgeist, insbesondere der der Nitsche-Schwestern, und eine stabile Blockleistung waren die Grundlage für den 25:20-Satzerfolg der CVV-Damen.

Anna-Maria (#14) hatte einen Sahnetag im Aufschlag und sorgte für viele direkte Punkte.

Lang, länger, Monis Arme

Im zweiten Satz fanden die Meiningerinnen deutlich mehr Zugriff mit ihren Angriffen und stellten sich zudem besser aufs Chemnitzer Offensivspiel ein. Die Gäste wirkten dadurch verunsichert und verloren ein wenig an Stabilität in Angriff und Annahme. Was jedoch weiterhin bestens funktionierte, war die eigene Block-Abwehr-Kombination. Allen voran Moni, mit den vermutlich längsten Armen in der Regionalliga Ost, stellte zusammen mit den Mitten eine unüberwindbare Blockmauer auf. Zudem überzeugt sie, wie schon zuletzt, mit konsequentem Abwehrverhalten und ermöglichte dadurch Zuspielerin Tina einen sturkturierten Spielaufbau. Meiningen versuchte es immer wieder, mit variablen Legern, so dass die Chemnitzer Abwehrreihe ein ums andere Mal unter Druck stand. Doch wer mit einem langen Baggerball einen Punkt erzielen kann, der gewinnt letztlich auch einen umkämpften Satz mit 25:21.

Überraschendes Ende?

Der dritte, und lange Zeit der gefühlt letzte Satz ist schnell erzählt. Die Mitten bekamen immer besseren Zugriff im Angriff und versenkten ihre Angriffe auf dem Boden des Gegners; auch Annahme und Abwehr hatten sich gut auf Aufschläge und Angriffe eingestellt. Vielleicht zu gut? Beim Stand von 24:20 schien der Spielbetrieb plötzlich eingestellt worden zu sein. Ab diesem Zeipunkt kam keine gewinnbringende Aktion mehr zu Stande und die Meininger Damen entwickelten einen eisernen Siegeswillen. Die Abstimmung zwischen den Spielerinnen fehlte und zum ersten Mal zeigte sich die Anspannung des Teams in der ungewohnten Aufstellung. Das Endergebnis war ein 26:24 für Meiningen.

Da hilft nur noch Haudrauf

Und dieses Motto nahmen sich alle zu Herzen, denn in diesem vierten und letzten Satz legten die Chemnitzerinnen den Turbo ein. Die Bälle wurden ins gegnerische Feld katapultiert oder der Block pflückte wiedermal die Bälle aus der Luft. Auf Meininger Seite stieg hingegen die Fehlerquote und sie fanden im Angriff wenig Mittel, die Chemnitzer Abwehr unter Druck zu setzen. So nahm der Tag mit 25:19 und 3 Tabellenpunkten ein glückliches Ende.

Ein großes Lob geht an Emily L., die sich der Aufgabe “Regionalliga-Libero” stellte und dort eine gute Figur machte. Nachdem Emily Z. bereits gegen Jena zeigen durfte, was Sie kann, kam mit Michelle die dritte Debütantin aus der zweiten Garde zum Einsatz. Diese Entwicklung ist der Lichtblick in der angespannten Kadersituation der letzten Wochen und stimmt zuversichtlich. Besonders erwähnenswert ist zudem das erste Spiel über die Volle Distanz von Tina auf der anspruchsvollen Zuspielposition, die ihre Aufgabe ruhig und sachlich erledigte und ihren Teil zum letztlich ungefährdeten Sieg beitragen konnte. Last but not least gilt es Yvonne von ganzem Herzen zu danken, die sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat und dafür beruflich alle Hebel in Bewegung gesetzt hat.

In der Hoffnung, dass sich alle Kranken und Verletzten bald wieder erholen und der CVV somit mit einem gut besetzten Kader in die letzten beide Saisonspiele gehen kann, trainieren wir weiter fleißig für ebenjenen Saisonendspurt. Das nächste Spiel findet bereits am kommenden Wochenende erneut in Thüringen statt. Gegner sind die Jungspunde der zweiten Mannschaft des SWE Volley Teams, die derzeit auf dem letzten Tabellenplatz rangieren. Anpfiff ist am 14.03.2020 um 13:00 Uhr. Wer Interesse hat und sowieso schon einen Ausflug in die thüringische Landeshauptstadt geplant hat, kann gern zur Unterstützung vorbeikommen. Bis dahin verabschieden sich die Damen vom CVV wie gewohnt mit einem lauten:

Mensch Meier!!!