Wow – was für ein Spiel!

Am Wochenende stand ein echtes Lokalderby an: volle Sitzreihen, der Hallensprecher auf Maximallautstärke und 2 Mannschaften, deren Spieler sich untereinander nur zu gut kennen. Die Damen des VC Zschopau sind bereits seit 2015 in der Regionalliga vertreten und haben seitdem immer in den oberen Rängen mitgespielt. Noch dazu haben sie im letzten Spiel den Tabellenführer im Tie-Break die erste Saisonniederlage beschert, wohingegen wir bei den L.E. Volleys leider leer ausgingen. Darum wollten wir umso mehr den Kampf um die Punkte gewinnen und unseren „Arsch auf dem zweiten Platz in der Tabelle breit sitzen“ :P. Somit war alles drin, was eine schöne und spannende Begegnung braucht. 

Die Partie startete pünktlich 14:00 Uhr und wir gingen direkt mit einer ungewohnten Aufstellung ins Spiel, denn unser Trainer Klaus hatte eine unserer besten Annahmespielerinnen auf die Diagonalposition geschrieben und damit nicht nur den Gegner, sondern auch uns etwas verwirrt. Aber als Allrounder konnte Anna den Umstand in direkte Punkte umwandeln und zeigte somit in welche Richtung das Spiel an diesem Tag gehen sollte. Wir konnten den Gegner mit Aufschlägen und Blocks gut in Schach halten und nahmen somit deren Möglichkeit die Qualität ihrer Mitten auszunutzen. Ob Klaus eine geniale taktische Eingebung hatte, oder ihm die Zahlen im Kopf einen Streich gespielt hatten, das werden wir wohl nie erfahren, aber das Ergebnis sprach für sich und der erste Satz ging mit 25:14 auf unsere Seite.

Und weil es so schön war, gleich noch einmal, die Aufstellung blieb die Gleiche. Doch wir waren wohl etwas zu euphorisch, dass der erste Satz so leicht von der Hand ging, denn der Fehlerteufel schlich sich ein und auch die Konzentration ließ zu wünschen übrig. Im ersten Teil des Satzes lief noch Alles wie gehabt, doch die Zschopauerinnen schlichen sich leise und beharrlich immer dichter an uns heran und so wurde aus einem 5-Punkte Vorsprung ein 2-Punkte Rückstand und das ausgerechnet zur Crunchtime des Satzes. Letztlich gab es zu viele unnötige Fehler auf unserer Seite, sodass wir diesen Satz mit 23:25 abgaben.

Und wie das mit Sinuskurven so ist, kommt nach dem Anstieg und Höhepunkt erst der Abfall und dann der Tiefpunkt. Unsere Aufschläge waren direkte Fehler oder Einwürfe, die dem Gegner das erste Tempo durch die Mitte ermöglichten. Auch unsere Annahme brach ein und da nützte auch die geänderte Anfangsaufstellung nichts. Das Blatt hatte sich gewendet und wir liefen einem riesigen Rückstand von 10 Punkten hinterher. Auch die starke Abwehr der Gastmannschaft zwang uns zu einem höheren Risiko im Angriff und daraus resultierenden Fehlern. Am Ende war es einfach ein Satz zum vergessen und deshalb weiß ich auch gar nicht mehr wie es stand. 😀 Nein Scherz, der Endstand war 25:16 für Zschopau und ein besorgter Blick der Trainerbank.

Aber ein Derby wäre kein Derby, wenn beide Mannschaften nicht alles Herzblut und Können reinstecken würden und nun waren wir an der Reihe. Vielleicht war es auch der kurze „Anschiss“ vom Trainerduo, aber es funktionierte. Alles auf Anfang und rein in das Feeling aus dem ersten Satz. Plötzlich klappten wieder alle Elemente, die Mitten waren richtig präsent und Anna-Maria sowie Moni sammelten erneut Punkte auf der Aufschlagserienliste. Deutlich wacher in der Abwehr und agiler in der Annahme rannten wir durch den vierten Satz mit 25:11 ins Ziel. 

Nun stand es 2:2 und es ging in den Tie-Break. Keine der Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen und zum Seitenwechsel stand es 8:7 gegen uns. Immer wenn wir dachten davonziehen zu können, folgten ein oder zwei Fehler und es stand wieder gleich. Zum Glück ging der Satz nur bis 15 Punkte, denn die Spannung war kaum auszuhalten und unsere Stimmen vom Anfeuern weg. Den ersten Matchball wehrte Zschopau noch ab, aber den zweiten konnten wir verwandeln und das Ergebnis hätte nicht knapper sein können. Mit 15:13 beendeten wir den letzten Spieltag im Jahr 2019 und sammelten uns noch 2 Tabellenpunkte in unser Adventskörbchen.

An dieser Stelle wollen wir noch allen Helfern danken, die sich um das Wohlbefinden der knapp 200 Zuschauer gekümmert haben, nicht nur Felix am Mischpult, sondern auch Marian, Michelle und Kristin am Buffet sowie den Ballmädels, Fabi und Vivien am Schreibertisch, Nils und Aaron am Empfang und Stefan an der Knipse. Und ein besonderes Lob geht an Andrea, die gezeigt hat, wie man die Leger der gegnerischen Mannschaft in ein direktes Aufsteigerzuspiel für sich selbst verwandeln kann.

Wir wünschen euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit sowie fleißige Weihnachtsmänner und dann sehen wir uns schon im neuen Jahr am 11.01.2020 zum Heimspiel gegen den FSV Reichenbach wieder.